Beschäftigung für Vögel

Durch Futter

In der Natur wird sich kaum ein Vogel langweilen. Ein Grund hierfür ist, dass er viel Zeit damit verbringt, geeignetes Futter zu finden. Mutter Natur serviert das Futter ja nicht „schnabelgerecht“ in vielen Fressnäpfen. Wir können auch einiges gegen Langeweile tun. Hierzu gibt es viele Möglichkeiten.

Ein paar mögliche Beispiele sind diese hier:

Möglichkeit 1:

Man bindet Futtersträußchen und hängt diese irgendwo im Zimmer auf, wo sie nicht zu leicht zu erreichen sind. Geeignet sind zum Beispiel
  • Hirtentäschel
  • Johanniskraut
  • Kamille
  • Löwenzahn
  • Malve
  • Nachtkerze
  • Schafgarbe
  • Thymian.
Aber auch andere Pflanzen kann man verwenden. Hierzu schaut man sich am besten einmal an, welche Pflanzen die Vogelart in der Natur gerne frißt. Eventuell kann man diese gezielt im Garten selbst anpflanzen.

Möglichkeit 2:

Futter in Dingen verstecken. Das geht zum Beispiel
  • in Weidenkugeln
  • in Löchern, die man zu vor in Baumäste / Baumstämme gebohrt hat
  • in Kugeln, die mit dem Schnabel erst geöffnet werden müssen.
  • unter Korkhalbröhren / in Korkröhren
Achtung: Darauf achten, dass ein Vogel auch an das Futter kommt. Ein Wellensittich oder Kanarienvogel hat – bedingt durch seinen Schnabel – andere Möglichkeiten als ein Hyazinthara.

Möglichkeit 3:

Sämereien und Nüsse nicht erst schälen bzw. knacken. Das „Innenleben“ muß sich der Vogel erst „erarbeiten“.

Möglichkeit 4:

Anbieten von Zweigen mit Beeren. Diese jedoch auch so aufhängen, dass der Vogel sich diese etwas erarbeiten muß.

Praxistipp:
Man benutzt statt den handelsüblichen Sitzstangen Baumgeäst mit allem, was dran ist. Am besten von Obstbäumen. Die Vögel nehmen dies gerne an. Papageien zerlegen diese Äste gerne und sind damit tagelang beschäftigt.

Ein kleiner Nebeneffekt ist, dass durch diese ungleichmäßigen gewachsenenen Naturäste eine Art Fußgymnastik stattfindet. Und Gymnastik stärkt Muskeln und Gelenke.
Dies setzt allerdings voraus,
  • dass man entweder eine wirklich große Voliere hat oder ein Vogelzimmer mit mehreren Quadratmetern. Da Freiflug bzw. das Fliegen überhaupt ein Grundbedürfnis eines Vogels ist, kann die Größe nie „groß genug“ sein. Auch das sollte man vor dem Kauf bedenken.
  • dass man bereit ist, etwas mehr Geld zu investieren, denn diese Äste muß man öfter austauschen.
  • dass man gewillt ist, mehr „Dreck“ zu beseitigen.
Clickertraining für Papageien ?

Clickertraining setzt Ruhe und Zeit voraus. Wer selbst eigentlich im Terminstress steht und mit dem „Kopf woanders“ ist, der sollte das dann in den Tag einbauen, wo Zeit ist. Unerwähnt möchte ich nicht lassen, dass man sich kein Tier anschaffen braucht, wenn man diese nicht hat. Als Statussymbol eignet sich „tote Materie“ weit besser (Handy, Ferrari oder was auch immer).

Beim Clickertraining wird die operante Konditionierung nach Skinner angewendet. Damit jedoch der Clicker als solches als „Werkzeug“ gebraucht werden kann, erfolgt die klassische Konditionierung nach Pawlow.

Durch das Clickertraining wird nicht nur der Papagei beschäftigt, sondern man kann den Tieren auch kleine Tricks beibringen oder Fehlverhalten ändern.

Wichtig ist hierbei, dass der Vogel nicht überfordert wird, denn das kann auch zu psychischen Problemen führen. Lieber 2x am Tag kleine Übungen, statt 1x am Tag ein großes Pensum.
Möchte man eine bestimmte Verhaltensweise fördern, so klickert man genau dann, wenn der Papagei dieses Verhalten zeigt. Dazu gibt es ein (gesundes) Leckerli. Natürlich sollte man wissen, was sein Vogel besonders mag.

Übrigens ist das Clickertraining eine tolle Methode, nicht nur das Tiere zu „erziehen“, es zu beschäftigen oder ihm irgendwelche Tricks beizubringen, sondern auch den Tierbesitzer, der zur Inkonsequenz neigt.

Das Clickertraining als Methode, um Fehlverhalten (zum Beispiel Schreien) zu korrigieren, funktioniert nämlich nur dann, wenn auch er – der Mensch – konsequent ist.
xx