Männchen:
Männliche Vögel besitzen paarige Hoden, die in der Leibeshöhle
liegen. Sie besitzen wenig differenzierte Nebenhoden. Die Samenleiter
enden in der Kloake, wo auch das rudimentäre Begattungsorgan liegt.
Meist ist es zu einem kleinen Phallus zurückgebildet. Akzessorische
Geschlechtsdrüsen fehlen
Weibchen:
Die weiblichen Gechlechtsorgane bestehen aus dem keimbereitenden
Eierstock und dem keimleitenden Eileiter (nicht wie beim Säuger
keimbewahrend), der in die Kloake einmündet. Die Entwicklung der Jungen
erfolgt extrakorporal (=außerhalb des Körpers) in Eiern.
Kopulation
Bevor es zur Kopulation kommt, ist auch in der Vogelwelt die Balz
angesagt. Jede Vogelart hat ihr Balzritual. Klar, jedes Männchen und
auch die Weibchen möchten ihre „Sonnenseite“ zeigen. Besonders selten
und eindrucksvoll ist die Balz des Auerhahns zu sehen.
Die künftigen Eltern suchen sich einen geeigneten Nistplatz, um dort
ein Nest zu bauen. Beim Züchter müssen sie nicht weit fliegen. Es gibt
runde vorgefertigte Nester, die am Gitter befestigt werden. Nur das Nest
bauen, müssen die Vögel noch selbst. Meist baut das Weibchen das Nest.
Das Material dafür wird ebenfalls in den Käfig gelegt.
Das Ei
Anders als beim Säugetier legt ein Vogel Eier. Das Ei gehört zu den
vollkommensten Schöpfungen der Natur. In vielen Mythen und Religionen
der Völker, glaubten die Menschen, daß die Welt einst aus einem vom
Schöpfer geschaffenem Ei geschlüpft ist. Das Ei gilt als Symbol der
Wiedergeburt . Durch das „Eierlegen“ wird die Gewichtsbeeinträchtigung
einer Schwangerschaft vermieden. Ein Ei enthält alles, was der Vogel zum
Wachsen braucht. Ein Ei muß bebrütet werden, damit sich das Kücken
entwickeln kann. Wie lange ist je nach Art des Vogels verschieden.
Die erste Stufe der geschlechtlichen Fortpflanzung ist die Umwandlung
von Zellen in Geschlechtszellen (Gameten), die in den
Fortpflanzungsorganen stattfindet. Bei Vögeln sind Eizellen einfache
Zellen in einem Gewebe, die im Embryonalstadium der Mutter angelegt
wurde. Bei den Samenzellen des Hahnes ist das gleich.
Mit der Befruchtung beginnt das Leben (… das ist meine Meinung, es
gibt andere, die diese Meinung nicht teilen). Die Entwicklung vom Embryo
bis zum Kücken läuft nach bestimmten Schemen ab.
Die Eischale ist sehr widerstandsfähig. Grund dafür sind die
Kalkmassen, die bogenförmig auf der Schalenhaut stehen. Sie widerstehen
Druck von außen, können aber von innen her, beim Schlüpfen des Kückens,
leicht aufgebrochen werden. Poren in der Schale lassen Sauerstoff und
Kohlendioxyd durch, damit das Kücken atmen kann.
Um auf die Welt zu kommen, muß das Vogelbaby Schwerstarbeit leisten.
Es muß mit dem Schnabel die Eischale von innen aufbrechen und mit dem
Körper die Eischale quer auseinander drücken. Die Mutter entfernt
lediglich die Eihälften. Nach der Geburt ist das Kücken noch feucht. Bis
zum ersten „Ausfliegen“ dauert es noch eine ganze Weile.
© Nicole Müller
Erstveröffentlichung 1999 auf canary.de